Wir verwenden Cookies, um unsere Website optimal für Sie zu gestalten und verbessern zu können. Durch die weitere Nutzung unserer Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Wenn der Weg Spaß macht, ist das Ziel fast erreicht
Logbuch einer langen Reise mit dem eigenen Boot durch Europa
.
Mein Projekt – alles beginnt im Kopf
Ich habe in den letzten Jahren Europa mit dem Rad bereist und eine gewisse Reiseleidenschaft entwickelt. Die vielen Abschnitte entlang der Flüsse haben in mir die Idee reifen lassen, Europa mit dem eigenen Schiff zu bereisen. Die Sicht auf die Landschaft vom Wasser aus zu erleben- in einer Geschwindigkeit, die meiner Einstellung zum Reisen entspricht. Also reifte langsam der Plan, mich auf diese Reise zu begeben, wo immer sie hinführen wird.
Stufe: Berechtigungen erwerben, Anforderungen an das Boot festlegen.
Stufe: Boot finden, kaufen und üben, üben, üben. Die Reise planen und organisieren. Will ich allein fahren oder gibt es interessierte Mitfahrer auf den Abschnitten. Kann ich ein Boot überhaupt alleine über die Wasserstraßen Europas lenken? Vor- und Nachteile. Wie spreche ich meine Freunde oder Interessenten an?
Ach ja, und in der Partnerschaft muss so ein Projekt auch noch positioniert werden. Meine Frau Anita teilt meine Begeisterung von dieser Art des Reisens nicht. Sie wird mich also nicht über längere Zeit begleiten. Das muss abgesprochen und geklärt sein und für beide Seiten passen.
Stufe: Den Plan zur Umsetzung bringen. Bereit für die große Fahrt.
Ich dachte zu Beginn, dass es bis zum Beginn noch einige Jahre dauern wird, also quasi Pensionspläne. Aber dann kam eine Art Initialzündung- eine Ankündigung für einen Schiffsführerkurs im Ort.
Shipaholics bieten im Ort einen Kurs mit anschließender Prüfung an. Meine Frau bestärkt mich- Anmelden.
Wenn man genau hinsieht, gibt es in Ottensheim, nähe Linz und an der Donau gelegen, viele Anknüpfungspunkte zum Wasser. Es gibt eine weltmeisterschaftstaugliche Ruderregattastrecke, eine stationäre Donaufähre, eine kleine Längsfähre nach Linz für Radfahrer (Donaubus) und Enthusiasten bis hin zu Schiffsbauern. Nun also zusätzlich die Schiffsführerschule Shipaholics, ich bin gespannt, wen ich dort treffe!
Meine Eltern (81 und 86 Jahre alt) kommen mich besuchen und wir machen gemeinsam mit meiner Schwester und Schwager eine Ausfahrt nach Obermühl zum GH Gierlinger.
Nachdem neulich die Bilgenpumpe nicht abgeschalten hat, heute ein weiteres Phänomen… Ich habe meinen Freund Gottfried gebeten, sich die Elektrik der Ruderstandsanzeige anzusehen. Nach einigem Messen und Probieren stellt er fest, dass der Geber am Ruder nur für eine Anzeige gebaut ist.
Ein langes Wochenende steht an und es herrscht Badewetter. Wir haben Familienbesuch aus Tirol und ich habe inzwischen ein Schlauchboot zum Anlanden gekauft, falls unterwegs mit dem Boot mal Ankern angesagt ist.
Fünf geprüfte Schiffskapitäne sind versammelt und neugierig auf meine ersten Berichte. Ich plane im Juli eine Fahrt in die Wachau und brauche erfahrene Matrosen.
Heute bin ich auf mich selbst angewiesen, ohne Trainer muss ich 2 Matrosen einteilen und die Manöver alleine entscheiden und ausführen. Ich gehe das An- und Ablegen mit beiden durch. Wir werden die Methode von Günther wählen.
Heute besucht mich Günther, mein zweiter guter Trainergeist. Er kommt mit seiner Lebensgefährtin Barbara und die nächste Ausfahrt geht nach Obermühl. Dort ist ein langer Anleger und wir essen beim Gierlinger zu Mittag.
Der Bootsmechaniker installiert noch eine neue Kühlwasserpumpe. Außerdem soll er mir eine Heckkamera installieren, damit ich am Innensteuerstand den Verkehr hinter mir beobachten kann.
Der Kaufpreis ist überwiesen,- €, es gibt kein zurück! Wolfgang hat das Boot inzwischen abgemeldet. Die Anmeldung in Oberösterreich geht zwar Online, aber laut Auskunft der Sachbearbeiterin muss ich ca. 2 Wochen auf die Zulassung warten.
9:00 Hafen Untermühl. Der Hafen ist eingezäunt und mit einem Code Schloss gesichert. Zu öffnen über WLAN per Telefon, gute Sache. Thomas Schauer, der Hafenmeister, hat auch ein schnelles Internet installiert, man kann also sogar arbeiten am Schiff.
Nachdem ich den Erfolg der geschafften Prüfung einmal realisiert habe, wird heute die „Vagabund“ in Schlögen (2187) ausgewintert. Wolfgang und ich haben die Winterplane abgebaut, Wasser gefüllt und sind dann vom Winterliegeplatz nach Untermühl (2168) gefahren. Dort ist der vorläufige Liegeplatz bis zum Verkauf.
Alex hat uns eine Lern App geschrieben mit 200 Fragen, die wir genau können müssen. Zuviel für mich, ich bin nicht 100% vorbereitet. Dazu Knoten, die Verkehrszeichen, Tagkennzeichnungen und Nachtbeleuchtungen …
Die Reisepläne werden konkreter. Wenn ich jetzt schon den Kurs mache und die Prüfung schaffe, dann macht es keinen Sinn, den Plan nicht weiter zu verfolgen.
Shipaholics gibt den ersten Kurs für das Schiffsführerpatent 10m. Der Kurs findet durch Alex Grabner, den Eigentümer der Schiffsführerschule in Ottensheim statt. Er hat den Seminarraum im Gasthaus zur Post gemietet (Co-Working Space).